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Als '''Lautsprecherbox''' bezeichnet man die Einheit von (n) und einem . In der Lautsprecherbox befindet sich in der Regel neben auch eine und außerdem . In sogenannten en sind auch enthalten. Im Sprachgebrauch werden Lautsprecherboxen oft vereinfachend ''Lautsprecher'' oder ''Boxen'' genannt.
Lautsprecherboxen sind, im Gegensatz etwa zu den integrierten Lautsprechern in einer Kompakt-Musikanlage, einzelne Elemente einer oder und werden räumlich separiert vom Verstärker aufgestellt. Bis etwa zu den 2000er Jahren wurden sie fast ausschließlich paarweise im genutzt. Mit der weiten Verbreitung der digitalen Heimkinoanlagen mit , die mindestens sechs und mehr Lautsprecherboxen benötigen ? etwa das bei s verwendete 5.1 sowie die bei der ? kamen auch zunehmend entsprechende Lautsprechersysteme auf den Markt. Unter anderem wegen der damit verbundenen Nutzung einer eigenen, einzelnen -Box für den (die Ziffer ?1? in 5.1/7.1) führte dies zu einer deutlichen Verkleinerung der typischen Ausmaße der beiden Haupt- bzw. Frontlautsprecher.
Einteilungen
Lautsprecherboxen lassen sich vielen Kriterien gemäß differenzieren, die einander oftmals überschneiden. Je nach Interessenskreis (Anwender, , Hersteller) gibt es eine schwer überschaubare Anzahl von Bezeichnungen, die zudem nicht immer technisch informativ sind.
Einteilung nach HiFi und PA
Eine erste grobe Trennung kann nach ?Heimgebrauch? () und ?öffentlichem? Einsatzzweck (, ?Public Address?) vorgenommen werden.
Lautsprecher zur Beschallung von Fragen sind zweitrangig.
Die Trennlinie zwischen privatem und professionellem Einsatz ist schon schwerer zu ziehen. In , Kirchen oder sräumen kommen Boxen zum Einsatz, die zwar nicht PA-Bedingungen genügen müssen, dafür aber Besonderheiten; meist geht es dabei um die Vermeidung von und sonstige Zentrierung der Wiedergabe (zum Beispiel bei ?Soundduschen?). Während solche Boxen nur einen Teil des Hörspektrums abdecken, sind bei für s wiederum besonders präzise Wiedergabe und HiFi-Qualitäten gefragt.
Dieser gesamte Artikel nimmt, wie die hier folgenden Einteilungen, hauptsächlich auf HiFi-Anwendungen bzw. Heimanwendungen von Lautsprecherboxen Bezug.
Einteilung nach Breitband- und Instrumentenlautsprechern
Sowohl HiFi als auch PA-Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass nach Möglichkeit der gesamte für Musikwiedergabe relevante Frequenzbereich gleichmäßig wiedergeben wird. Insbesondere in PA-Systeme werden dafür auch häufig mehrere verschiedene, jeweils nur einen Frequenzbereich (z. B. Höhen, Mitten, Bässe) wiedergebende Lautsprecher kombiniert.
Eine Sonderstellung nehmen Instrumentenlautsprecher ein, von denen einige (z. B. für Keyboard, akustische Instrumente, teilweise auch für E-Bass) einen möglichst linearen Frequenzgang haben, andere (insbesondere für E-Gitarre, aber auch E-Bass) gerade aufgrund ihres spezifischen, nicht-linearen Frequenzgangs, mit häufig einem starken Abfall der Wiedergabe zu hohen Frequenzen, ausgewählt und genutzt werden.
Einteilung nach Größe
Die bloßen Dimensionen einer Lautsprecherbox sagen wenig über ihre Wiedergabequalitäten aus. Generell gilt, dass vor allem für tiefe Frequenzen () bei gleicher Lautstärke deutlich mehr verschoben werden muss; größeren Lautsprechern in größeren Gehäusen fällt diese Aufgabe tendenziell leichter.
Desktop-Lautsprecher
Desktop-Lautsprecher dienen der Wiedergabe von -Klanginformationen, zum Beispiel von s oder . Da am Schreibtisch (englisch ''desk'') wenig Platz ist und die Nähe keine hohen Lautstärken erfordert, sind sie meist nicht größer als ein . Aufwändigere Versionen werden mit einem zusätzlichen kleinen geliefert.
Die billige Ausführung vieler handelsüblicher Geräte (umgangssprachlich ''Brüllwürfel''; Plastikgehäuse, geringe Abmessungen) lässt praktisch keine HiFi-Wiedergabe zu. Gleiches gilt für viele s und en (, ).
Kompaktlautsprecher
Kompaktlautsprecher können im Außenmaß vier oder auch vierzig Liter Volumen haben; entsprechend vielfältig sind die angebotenen Typen und Bezeichnungen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie ? als sogenannte Vollbereichslautsprecher ? annähernd das gesamte menschliche Hörspektrum abdecken (sollen) und dass sie zur angemessenen Positionierung eine erhöhte Standfläche benötigen.
Die einfachsten Versionen sind mitgelieferte Boxen bei . Sie bieten oft keine HiFi-Wiedergabe.
''Regallautsprecher'' reklamieren mehr Anspruch. Oft wird dieser Ausdruck für Boxen verwendet, die wegen ihrer geringen Größe eben ?ins Regal passen?. Echte Regallautsprecher sind für eine wandnahe Aufstellung optimiert: Sie bieten erst dann einen ausgewogenen , wenn angrenzende Flächen die Abstrahlung im Tief- und Mitteltonbereich unterstützen. Eine solche Abstimmung hat nichts mit der sonstigen Qualität zu tun; für freie Aufstellung konzipierte Boxen liefern im Regal unerwünschte anteile (?Blähbass?), und eventuell rückseitig angeordnete verlieren ihre Funktion.
Schmalbandige Resonanzen
Schmalbandige Resonanzen (etwa des Gehäuses) verursachen nur geringe Fehler im Direktschallfrequenzgang und in der Gruppenlaufzeit, aber hörbare Veränderungen bei Einschwingen von Musikinstrumenten.
Doppelräumigkeit
Aufnahmen ?sehen? im Allgemeinen zwei Räume, bevor sie zum Ohr gelangen:- Aufnahmeraum im Studio/Konzertsaal,
- Wiedergaberaum zu Hause.
Selbst wenn beide Räume den gleichen Klang haben, beeinflusst Doppelräumigkeit den Klang negativ (etwa bei einer Eigenaufnahme, die im Wohnzimmer aufgenommen und dann dort wieder abgespielt wird).
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Bi-Wiring und Bi-Amping
Lautsprecherboxen, die über mehr als einen ?Weg? verfügen (siehe weiter oben), weisen am manchmal mehr als die zwei grundsätzlich nötigen Anschlüsse ? für Signal und Masse ? auf. Dadurch lassen sich die einzelnen Lautsprecher wahlweise getrennt ansteuern. In der Standardkonfiguration sind die gleichpoligen Buchsen jeweils gebrückt (kurzgeschlossen); entfernt man die Verbinder, eröffnen sich zwei Möglichkeiten, nämlich und . Im Grunde müssten die Betriebsarten ?Multi-Wiring? beziehungsweise ?Multi-Amping? heißen, da eine Box mehr als zwei Lautsprecher enthalten kann; in der Praxis verfügen entsprechende Terminals auch über mehr als zwei Paar Anschlüsse.
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20141112 Prinzipschaltung Single-Bi-Wiring.svg|Gegen�berstellung Lautsprecheranschluss mittels Single-Wiring bzw. Bi-Wiring Bi-Wiring- und Bi-Amping-Terminal.JPG|Bi-Wiring-Terminal (mit zus�tzlicher Anpassungsm�glichkeit des Hochtonpegels)
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Bi-Wiring
Bi-Wiring (?Doppelverkabelung?) bedeutet, jeden Lautsprecher über ein eigenes mit dem Verstärker zu verbinden. Als Vorteil einer solchen Verschaltung wird eine mögliche Verbesserung des Klangs angeführt,<ref name="stereoplay"></ref> die jedoch nicht belegt werden kann.
Bi-Amping
Beim Bi-Amping wird jeder Lautsprecher von einer eigenen Verstärker-Endstufe angetrieben. Es gibt die grundsätzlich verschiedenen Betriebsarten des Bi-Amping mit passiver Frequenzweiche und des Bi-Amping mit aktiver Frequenzweiche.
Passives Bi-Amping
Beim passiven Bi-Amping wird die passive Frequenzweiche, welche die Signalanteile den jeweiligen Lautsprecherchassis zuordnet, aufgetrennt. Jeder Zweig kann nun mit einer separaten Endstufe angesteuert werden. Bei passiven Bi-Amping ist ein Vorteil, dass das Lautstärkeverhältnis zwischen den aufgetrennten Wegen bei entsprechenden Verstärkern geregelt werden kann. Die oft propagierten hörbaren Vorteile bei passiven Bi-Amping bei unveränderten Lautstärkenverhältnis sind in der Regel messtechnisch nur in Bereichen vorhanden, die allgemein als nicht wahrnehmbar eingestuft werden. Bei konnte bisher kein Unterschied nachgewiesen werden.
Aktives Bi-Amping
Beim aktiven Bi-Amping werden eine aktive Weiche vor den Endstufen in das System eingefügt und in der Regel die Endstufen direkt an die Lautsprecherchassis angeschlossen. Der Aufwand, der für eine solche Konfiguration nötig ist, ist deutlich höher als der Aufwand beim passiven Bi-Amping. In der Regel führt eine solche Umrüstung zu einer kompletten Neuabstimmung des Lautsprechers. Weiterhin ergeben sich so alle Vor- und Nachteile äquivalent zur Verwendung einer aktiven Weiche gegenüber der Verwendung einer passiven Weiche.
Bedienungsfehler bzw. Warnhinweis
Bei HiFi-Lautsprecherboxen gibt es wegen der fehlenden Bedienelemente und der Einfachheit der Anwendung kaum Möglichkeiten der Fehlbedienung oder Beschädigung, abgesehen vom mechanischen Eindrücken der teils empfindlichen Membranen. Typisch sind jedoch in Einzelfällen bei Passivboxen überlastete bzw. durchgebrannte Hochtöner durch starke Verzerrungen ( aus Verstärker-) bei Übersteuerung mit Basssignalen. Dies tritt besonders bei Aktivierung der -Taste bei gleichzeitig stark hochgedrehtem Bass-Klangregler und hohen Abhörlautstärken auf, einer typischen Situation, wenn HiFi-Boxen bei Partys verwendet werden.
Siehe auch
Literatur
- Vance Dickason: ''Lautsprecherbau.'' Erweiterte und überarbeitete Neuauflage. ISBN 3-89576-116-8.
- Michael Dickreiter: ''Handbuch der Tonstudiotechnik.'' Sehr umfangreich, fast 1.000 Seiten, 2 Bände. ISBN 3-598-11320-X.
- Berndt Stark: ''Lautsprecher-Handbuch.'' 8. überarbeitete Auflage. ISBN 3-7905-0904-3.
- Georg Walz: ''Lautsprecherboxen erfolgreich selbst bauen.'' 2. Auflage. ISBN 3-7723-5894-2.
- H. F. Olson: ''Direct Radiator Loudspeaker Enclosures.'' Journal of the Audio Engineering Society, Band 17, Nr. 1, Oktober 1969, S. 22?29.
Einzelnachweise
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lautsprecherboxen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Der Artikel kann hier bearbeitet werden.